Rückblick 23. Werkstofftechnisches Seminar AWT HK Suhl

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Rückblick „23. Werkstofftechnisches Seminar Suhl 2025“

Mit 47 Teilnehmern und der traditionellen Fachausstellung konnte auch in diesem Jahr das Werkstofftechnische Seminar des AWT Härtereikreises Suhl am Bildungscampus des BTZ Rohr-Kloster erfolgreich durchgeführt werden. Zur Begrüßung gab es vom Leiter des Härtereikreises einen kurzen Rückblick auf das vergangene Veranstaltungsjahr. Es wurden 5 virtuelle Härtereiabende und eine Präsenzveranstaltung gemeinsam mit dem DGZfP Arbeitskreis Thüringen und den 3 Bezirksverbänden des DVS in Thüringen durchgeführt.

Anschließend informierte Dr. Andreas Peters über eine gemeinsame Initiative der Reinhold Mendritzki Kaltwalzwerk GmbH & Co. KG mit dem Härtereikreis Suhl und MHW Schwarza zum Thema „Green Steel“.  Dr. Peters erläuterte das Konzept dieser Initiative. Ausgangspunkt dieser Idee ist ein Vortrag zum Härtereiabend im Januar 2025 mit dem Titel „Vom Hochofen zur Direktreduktion – Die Zukunft der Stahlproduktion und (mögliche) Auswirkungen auf die stahlverarbeitende Industrie“. Interessierte Firmen können sich an einer produktionsnahen Versuchsreihe zur Untersuchung möglicher Einflüsse durch die aktuelle Umstellung in der Stahlerzeugung auf die Produktqualität beteiligen.

Thematisch passend zu dieser Ankündigung war auch das Thema des ersten Vortrages. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Frank Hippenstiel von der BGH Edelstahlwerke GmbH berichtete von den Erfahrungen auf dem Weg zur Realisierung der nachhaltigen Herstellung und Anwendung von Sonder-Edelstählen. Seine Analyse des aktuellen Standes bei der geplanten CO2-neutralen Stahlproduktion zeigt sowohl die bisher möglichen Verbesserungen bei BGH, weist aber auch gleichzeitig auf den Berg noch offener Aufgaben hin, die zum Erreichen der anspruchsvollen Zielstellung – dem Erzeugen von tatsächlich „grünem“ Stahl – auch unter Berücksichtigung des internationalen Wettbewerbes zu bewältigen sind.

Im Anschluß gelang es Dipl.-Ing. Rainer Braun von der Burgdorf GmbH & Co. KG mit dem Thema „Moderne Abschrecköle für die LPC-Verfahrenstechnik“ den Teilnehmern in anschaulicher Form das breite Anwendungsspektrum der flüssigen Abschreckmittel und die Abhängigkeit deren Wirkung von Prozessparametern, wie bspw. Umwälzung und Temperatur, näher zu bringen. Neben der Erläuterung neuer Prüfmöglichkeiten zur weiteren Optimierung und Weiterentwicklung von Abschreckmedien in der Wärmebehandlung, wurden auch Ergebnisse zur Erweiterung der Bandbreite der Abschreckwirkung unter variierenden Druckbedingungen dargestellt.

Bei Kaffee und Kuchen konnten sich die Teilnehmer in der anschließenden Pause an den Ständen der Fachaussteller austauschen.

Das Thema Normung in der Wärmebehandlung ist ein wesentlicher Baustein für die Vereinbarungen zwischen Auftraggeber und Lohnhärterei. Immer wieder kommt es hier zu Missverständnissen, die aus Unkenntnis der gültigen Regelwerke resultieren. Arnold Horsch ist seit vielen Jahren als stellvertretender Vorsitzender des Normungsausschusses tätig und verfügt aufgrund seiner langjährigen Berufspraxis im Bereich der Wärmebehandlung und der Prüftechnik über ein fundiertes Fachwissen. Anhand von Praxisbeispielen gelang es ihm, das an sich trockene Thema „Normung“ näherzubringen und Fragen zu den, auch für einen Fachmann nicht immer nachvollziehbaren, Formulierungen zu beantworten. Außerdem wurden die Grenzen der Regelungen über Normen in der Praxis aufgezeigt. Als Ergänzung zu den Normen und Regelwerken sind eine klare und eindeutige Beschreibung der gewünschten Werkstoffeigenschaften in Form zusätzlicher Liefer- und Bestellvorschriften hilfreich und tragen zu einer erfolgreichen Wärmebehandlung bei.

Wie alle Referenten des diesjährigen Seminars war auch Dr. Matthias Steinbacher vom IWT in Bremen bereits mehrfach im Härtereikreis Suhl mit Vorträgen zu Gast.

Dieses Jahr hat er sich wieder dem Thema Einsatzhärten gewidmet und die Verfahren im Niederdruck und in der Gasatmosphäre verglichen. Inhalt des Vortrages war eine direkte Gegenüberstellung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten der beiden Varianten. In der allgemeinen Erläuterung der beiden Einsatzverfahren und möglicher Variationen des Mediums beim Gasaufkohlen wurden die Einflüsse aus der Anlagentechnik, wie bspw. die Vorbehandlung, die Behandlungsdauer und auch der Energieverbrauch, erläutert. Im Ergebnis der jeweiligen Wärmebehandlung sind aufgrund der unterschiedlichen Prozessparameter auch Unterschiede in der Gefügeausbildung (bspw. Randoxidation, Korngröße) zu erwarten, die bei der Auswahl des geeigneten Verfahrens für das jeweilige Projekt zu berücksichtigen sind.

Prof. Dr.-Ing. habil. Olaf Keßler, Universität Rostock, übernahm den abschließenden Vortrag des Seminars. Der Referent beschäftigt sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit bereits seit vielen Jahren mit der Wärmebehandlung von Aluminiumlegierungen, die im Vergleich zu Stahl in den Lohnhärtereien eine geringe Verbreitung hat. Der Härtereikreis Suhl hatte durch die regelmäßigen Vorträge von Prof. Kessler in den vergangenen Jahren immer wieder die Gelegenheit, sich über den aktuellsten Entwicklungsstand auf diesem Gebiet zu informieren. Dieses Mal gab es einen fachübergreifenden Vortrag aus dem Gebiet der additiven Fertigung eines AlSi10 im Pulverbett. Die erzielte Härte nach der Wärmebehandlung in Form einer konventionellen Ausscheidungshärtung führte lokal nicht zu den erwarteten und für diesen Werkstoff typischen Steigerungen. Durch die Einflüsse aus der Laseraufschmelzung kommt es zu unerwarteten Änderungen in der Mikrostruktur, die auf Grund der geringen Größe nur mit aufwendigen hochauflösenden Verfahren sichtbar gemacht werden können. Der Vortag und die anschließende Diskussion bestätigten die Erfahrung der letzten Jahre, dass das Interesse an der Wärmebehandlung von neuen Werkstoffen und additiv gefertigten Produkten und damit auch an Vorträgen zu diesen Themen zunimmt. Der Härtereikreis Suhl lädt aus diesem Gund bei Themen mit einer gemeinsamen Interessenlage auch regelmäßig Teilnehmer aus dem regionalen DVS-Verband ein.

Nach den Vorträgen und Diskussionen konnten die Gespräche sowohl an den Firmenständen als auch mit den Referenten beim Thüringer Buffett fortgesetzt werden.

Vielen Dank an alle Referenten, die auch eine lange Anreise nicht gescheut haben. Dass sie mit Ihren spannenden Themen aus unterschiedlichen Fachgebieten der Wärmebehandlung das Interesse der Teilnehmer trafen, wurde nicht zuletzt in den Diskussionsbeiträgen deutlich. Der Dank gilt ebenso den Fachausstellern und Sponsoren, dem bewährten Catering von Fa. Heller und dem Bildungscampus BTZ Rohr-Kloster, die mit Ihrem Beitrag das bewährte Veranstaltungskonzept des Härtereikreises Suhl seit vielen Jahren ermöglichen.

       Martin Hofmann , Leiter AWT Härtereikreis Suhl

Bilder zum 23. Seminar 2025

Eröffnung durch Martin Hofmann  ,Leiter Härtereikreis Suhl  

                             Dr. Andreas Peters    Mendritzki Holding GmbH & Co. KG                      

                                            

  Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Frank Hippenstiel,       GF Technik, BGH Edelstahlwerke GmbH

         Dipl.-Ing. Rainer Braun, Burgdorf GmbH & Co. KG

           

 Arnold Horsch, Arnold Horsch e.K.Remscheid  , stellv.Vorsitzender des NWT im DIN

 Dr. Matthias Steinbacher, IWT Bremen

          

                                         Prof. Dr.-Ing. habil. Olaf Keßler, Universität Rostock

„Dreiundzwanzigstes Werkstofftechnisches Seminar Suhl 2025“

Firmenpräsentation / Sponsoren

Folgende Firmen waren am 12.06.2025 mit einem Informationsstand beim 23. Werkstofftechnischen Seminar im BTZ Rohr-Kloster vertreten bzw.

unterstützten diese Veranstaltung:

http://www.burgdorf-kg.de/

  INDUSTRIEOFENHERSTELLER

4. Carl Zeiss Microscopy Deutschland GmbH,

    Hans-Jürgen Oberdiek

23.Werkstofftechisches Seminar des AWT Härtereikreises am BTZ Rohr

Sehr geehrte Damen und Herren,            

wir laden Sie herzlich ein zu unserer Fachveranstaltung

23. „Werkstofftechnisches Seminar  Suhl 2025“

Ort/Zeit:  Rohr am 12.06.2025          Beginn: 13.00 Uhr

        im BTZ Rohr-Kloster, Kloster 1, Klosterkirche;  98530 Rohr

Programm:

13:00   Eröffnung/Grußwort

            M. Hofmann, Leiter Härtereikreis Suhl

13:15   „Nachhaltige Herstellung und Anwendung von Sonder-Edelstählen“

             Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Frank Hippenstiel, GF Technik, BGH Edelstahlwerke GmbH

  • Metallurgische Prozesstechnik
  • Kreislaufwirtschaft, Begleitelemente
  • Wärmebehandlung beim Stahlhersteller
  • Reduktion des CO2-Footprints
  • Prozessverbesserungen in der Anwendung

14:00   „Moderne Abschrecköle für die LPC-Verfahrenstechnik“

             Dipl.-Ing. Rainer Braun, Burgdorf GmbH & Co. KG

  • Anforderungen
  • Eigenschaften
  • Anwendungsbeispiele       

14:45-15:45      Kaffeepause und Besichtigung der Firmenpräsentationen

15:45   „Bedeutung und Historie der Normung in der Wärmebehandlung

             Arnold Horsch, Arnold Horsch e.K. Remscheid ; stellv.Vorsitzender des NWT im DIN

  •   Historie 
  •   Normungsarbeit
  •   Stand der nationalen Normung 
  •   Internationale Normung
  •   Entwicklungstendenzen der Normung

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16:30    „Einsatzhärten mittels Aufkohlung im Niederdruck oder Gasatmosphären“

Dr. Matthias Steinbacher, IWT Bremen

Das Einsatzhärten gehört heute zu den meist verwendeten Verfahren zur martensitischen Härtung von hoch belasteten Bauteilen, insbesondere für Bauteile im Antriebsstrang. Die aus dem Verfahren resultierenden Eigenschaften eines harten und verschleißfesten Randes kombiniert mit einem festen aber duktilen Kern machen die Besonderheit so behandelter Bauteile aus. Im Rahmen des Vortrags werden die beiden heute üblichen Verfahren, die zur Aufkohlung der Randschicht verwendet werden, die Aufkohlung im Niederdruck und in Gasatmosphären, vorgestellt und erläutert. Auf spezifische Unterschiede bezüglich der Verfahrensführung und der Vor- und Nachteile der Verfahren wird eingegangen.

17:15   Wärmebehandelbarkeit einer Aluminiumlegierung AlSi10Mg nach additiver

             Fertigung durch pulverbettbasiertes Schmelzen mittels Laserstrahl“       

Prof. Dr.-Ing. habil. Olaf Keßler, Universität Rostock

             Die Aluminiumlegierung AlSi10Mg ist aufgrund ihrer guten Verarbeitungseigen-schaften ein Standardwerkstoff für die additive Fertigung durch pulverbettbasiertes Schmelzen mittels Laserstrahl (PBF-LB/M). Ihre chemische Zusammensetzung im Zustandsdiagramm Al-Si-Mg erlaubt eine Festigkeitssteigerung durch das Wärmebehandlungsverfahren Ausscheidungshärten, bestehend aus den Teilschritten Lösungsglühen, Abschrecken und Warmauslagern. Dadurch werden nanoskalige Ausscheidungen erzeugt, die das Versetzungsgleiten behindern (Teilchenverfestigung). Die rasche Erstarrung während PBF-LB/M ermöglicht im Prinzip ein direktes Warmauslagern ohne erneutes Lösungsglühen und Abschrecken. Bei genauerer Betrachtung wird die thermische Historie eines PBF-LB/M Bauteils und damit seine Wärmebehandelbarkeit aber durch zahlreiche Prozessparameter beeinflusst. Im Vortrag werden mehrere dieser Einflussgrößen vorgestellt und diskutiert.

18:00   Schlusswort

Im Anschluss an die Veranstaltung haben Sie beim gemeinsamen Abendessen Gelegenheit zu weiteren Fachgesprächen.

Veranstaltungspauschale: 30,- €  (Vortragende frei)

Nutzen Sie die Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit führenden Fachleuten aus Wissenschaft und Industrie. Wir freuen uns auf Ihren Besuch am Bildungscampus BTZ Rohr-Kloster.

Mit freundlichem Gruß

Martin Hofmann, Leiter AWT Härtereikreis Suhl

http://gofile.me/6vEPm/NL37Buwp6

4. Härtereiabend Härtereikreis AWT Suhl

Werte Fachkollegen,

in Umkehr der geflügelten Redewendung „Viel hilft viel“ werden Sie an unserem 4. Härtereiabend  von Frau Dr.-Ing. Isabell Ortlepp erfahren, wie man schon mit homöopatischen  Anteilen von Legierungsanteilen im Stahl eine deutliche Verbesserung der Materialeigenschaften erzielen kann.

der Härtereikreis Suhl lädt Sie zum 4. Härtereiabend 2024/2025 herzlich ein.

Termin:       Donnerstag, der 27. März 2025

Ort:             virtuell   Tel. 036843/60206   Beginn:       17:00 Uhr 

Vortrag: Dr. – Ing. Isabell Ortlepp (Hilti Deutschland AG)

Der Einfluss von Bor auf die mechanisch-technologischen Eigenschaften des 20MnCr5

Kurzfassung:

Untersucht wurde der Einfluss des Bor-Gehalts zwischen 0,0004-0,0025 Gew.-% auf den Einsatzstahl 20MnCr5 mit Fokus auf die Eigenschaften Zähigkeit, Härtbarkeit und Schwingfestigkeit. In Abhängigkeit von der durchlaufenen Prozesskette wurden dabei auch unterschiedliche Ausscheidungszustände des Bors und deren Auswirkung auf die mechanisch-technologischen Eigenschaften untersucht. Begleitend wurden umfassende mikrostrukturelle Analysen durchgeführt mit dem Ziel, die Wirkmechanismen von Bor und dessen Ausscheidungen erklären zu können. Die positive Wirkung einer Bor-Zugabe konnte nachgewiesen werden. Ob dies auch tatsächlich Relevanz für die Praxis hat, wird im Vortrag beantwortet.

Mitgliedschaft in der AWT ist nicht Bedingung für eine Teilnahme. Für die bessere Planung bitten wir um eine Rückmeldung über den Anmeldungslink in der Mail (falls nicht möglich, auch direkt per Mail) bis zum 25. März 2025.   

Teilnahmezertifikat für diese Weiterbildungsveranstaltung bitte per Mail anfragen.

Die Teilnahme an der Veranstaltung wird im Rahmen der Rezertifizierung nachDIN EN ISO 9712:2022-09 anerkannt.

Ich hoffe, Sie nehmen diesen Termin wahr, und bedanken uns im Voraus für Ihre Teilnahme.

Mit freundlichem Gruß

AWT Härtereikreis Suhl

13.02.2025 AWT Fachausschuß FA21 Gefüge und mechanisch Eigenschaften 14:00 Uhr virtuell

„Vermeidbare Schadensfälle und atypisches Werkstoffverhalten“  M.Hofmann MHW

Leider konnte diese Veranstaltung wieder nur virtuell durchgeführt werden.

4. Härtereiabend 2023/2024 AWT Härtereikreis Suhl

Werte Fachkollegen,

der Härtereikreis Suhl lädt Sie zum 4. Härtereiabend 2023/2024 herzlich ein.

Termin:       Donnerstag, der 25. April 2024

 Ort:             virtuell   Tel. 036843/60206  Beginn:       17:00 Uhr  

Vortrag: Dr. Thomas Waldenmaier, Robert Bosch GmbH Renningen

Niederdruckaufkohlen – Übersichtsvortrag für die industrielle Anwendung

Das Niederdruckaufkohlen ist eine Einsatzhärteverfahren mit Aufkohlen unter Vakuum und üblicherweise Hochdruckgasabschrecken, dass sich im Vergleich zu den konventionellen Varianten der Einsatzhärtung u.a. durch schnellere Prozesszeiten, einen geringeren Verzug auszeichnet.  Das Verfahren ermöglicht eine höhere und gleichmäßige Aufkohlungstiefe in Bohrungen und anderen komplexen Geometrien. Durch diese Besonderheiten wird das Verfahren bevorzugt für die Wärmebehandlung von Getriebeteilen, Düsen und Ventilen eingesetzt.  

Mitgliedschaft in der AWT ist nicht Bedingung für eine Teilnahme.

Für die bessere Planung bitten wir um eine Rückmeldung über den Anmeldungslink in der Mail (falls nicht möglich, auch direkt per Mail) bis zum 23. April 2024.   

Teilnahmezertifikat für diese Weiterbildungsveranstaltung bitte per Mail anfragen. 

Wir hoffen, Sie nehmen diesen Termin wahr, und bedanken uns im Voraus für Ihre Teilnahme.

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