Thüringer Forum Schweißen Fügen Trennen
4. Auflage der Veranstaltungsreihe „Wissenschaft trifft Praxis“ an der TU Ilmenau 05.06.2025
Dass es inzwischen eine 4. Auflage der Veranstaltungsreihe gibt, ist im Wesentlichen auch der guten Zusammenarbeit mit den Bezirksverbänden in Thüringen und den Verantwortlichen am Fachgebiet Fertigungstechnik sowie mit dem ProKI-Zentrum „Fügen“ an der TU Ilmenau, Prof. Bergmann, Dr. Hildebrand und J.Reimann zu verdanken. Es ist auch diesmal wieder gelungen, ausgezeichnete Referenten mit spannenden Vortragsthemen für diese Veranstaltung zu gewinnen.
Prof. Dr.-Ing.habil. Thorsten Halle von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg eröffnete die Veranstaltung mit einem Beitrag zu den Ergebnissen eines Forschungsprojektes zu einer möglichen preiswerten Alternativen Hartstoffvariante zu den bisher überwiegend eingesetzten Hartmetallen. Durch die Simulation verschiedener Legierungsvarianten gelang es, eine hartphasenverstärkten Eisen-Basis-Legierung mit einer Härte von über 1300 HV30 und einem Hartphasenanteil von über 50 % herzustellen. Die preiswerte Lösung findet schon jetzt großes Interesse bei den Anwendern und soll auch in Kürze in der Praxis eingesetzt werden.
Über interessante Effekte bei der schweißtechnischen Verbindung mittels Lichtbogen von zunächst gleichartigen Materialen berichtete D. Krug vom ifw Jena im zweiten Beitrag. Dass es bei Verbindung von konventionell und additiv hergestellten Bauteilen aus der gleichen Legierung zu der im Beitrag sehr gut visualisierten Beeinflussung in der Schmelze kommt, war überraschend und ist eine wichtige Erkenntnis für zukünftige Projekte, in denen immer häufiger auch additiv gefertigte Elemente eingesetzt werden. Eine Kurzfassung des Beitrages finden sie in dieser Ausgabe.
Im 3. Beitrag konnte Burkhard Senk vom Schachtbau Nordhausen aus seinem reichen über 30 jährigen Erfahrungsschatz seines Berufslebens über den Stand zum aktuellen Brückenbau berichten. Neben der allgemein bekannten Rissproblematik, berichtete er über die spezifischen Probleme einzelner Großprojekte und zeigte Lösungsvarianten, die durch die Ertüchtigung einer aus heutiger Sicht abschätzbaren Belastungssituation besser berücksichtigt und damit auch die Lebensdauer der Brückenbauwerke deutlich verlängern werden.
Dr. Hildebrand erläuterte im letzten Beitrag erste Ansätze für eine serienmäßige Fertigung von Knotenstrukturen in additiver Ausführung und bisher ungenutzten Möglichkeiten für den Einsatz von Metall-Schutzgas-Prozessen zur additiven Fertigung im Bauwesen von Aluminiumbauteilen. Zielstellung in diesem Projekt ist auch eine Optimierung der Verbindungen durch eine jeweils zugeschnittene Anpassung der Ausführung, um so in Kombination mit dem Robotereinsatz die qualitative Ausführung maßgeblich zu erhöhen und die mechanischen Eigenschaften bei gleichzeitiger Materialeinsparung zu verbessern.
Das Ergebnis wird simuliert und bei der praktischen Ausführung durch spezielle Messverfahren überprüft. Ein ausführlicher Bericht hierzu folgt in der nächsten Ausgabe. An den Prüfständen gab es wie immer Informationen zu den aktuellen Projekten bevor sich die Teilnehmer am Grill weiter austauschen konnten.
• Additive Fertigung mittels DED-Arc
• Effekte beim Laserstrahlschweißen bei hohen Geschwindigkeiten
• Rührreibschweißen und der Einsatz in der E-Mobilität
• KI beim Schweißen
Zum Schluss nochmals herzlichen Dank an alle Referenten, die mit Ihren interessanten Beiträgen die Veranstaltung erst möglich gemacht haben , für die praktische und zuverlässige Unterstützung durch Herrn Reimann und seine Mannschaft am Grill und bei Prof. Bergmann und Dr. Hildebrand für die Raumplanung.
M.Hofmann
Obmann

Begrüßung durch M. Hofmann (Obmann) und Dr.-Ing. J. Hildebrand (ProKI „Fügen“ an der TUI)





Referenten: Prof. Dr.-Ing. habil.Th. Halle, Daniel Krug, Burkhard Senk, Dr. Ing. Hildebrand
Besichtigung der Prüfstände





Dr. Hildebrand beweist zum Abschluss überzeugend die Funktionsfähigkeit an einem additiv gefertigten Horn

Die Verpflegung nach der Veranstaltung wurde wie immer sowohl wettertechnisch wie auch mengenmäßig hervorragend abgesichert