Fügetechnischer Gestaltungswettbewerb in Thüringen 2024
In Zusammenarbeit mit den drei DVS-Bezirksverbänden Erfurt, Ost- und Südthüringen und dem Bildungszentrum der Handwerkskammer Südthüringen wurde am 9. November 2024 am Bildungscampus BTZ Rohr der „Thüringer Fügetechnische Gestaltungswettbewerb“ durchgeführt. Bei dieser 2. Auflage des Veranstaltungs-formates waren die Organisatoren gespannt, welche Objekte von den fünf angemeldeten Teilnehmern zum Thema „Wasserwelten“ vorgestellt werden.
Wer mit dem naheliegenden Fisch oder Fabelwesen gerechnet hatte, lag weit daneben. Die fünf Objekte beschäftigten sich mit technischen Einrichtungen, die in Zusammenhang mit dem Thema Wasser stehen.
Die Teilnehmer erläuterten zu Beginn des Wettbewerbs der sechsköpfigen Jury ihre Ideen und die Probleme bei deren Umsetzung. Wie bereits bei der letzten Veranstaltung waren sowohl die Fügeverfahren wie auch die Werkstoffe frei wählbar. Nur die Größe der Objekte wurde aus praktischen Erwägungen auf ein Maximum begrenzt. Grundlage der Bewertung waren neben der fachlichen Ausführung auch die Idee und Wiedererkennung der Aufgabenstellung. Aus der Erfahrung der ersten Veranstaltung heraus erfolgte die Erläuterung der Exponate durch die Teilnehmer vor der abschließenden Bewertung. Dadurch konnten nun auch die nicht ganz offensichtlichen Effekte und Besonderheiten einbezogen werden. Die spätere Verwendung des U-Bootes als beleuchteter Flaschenhalter war bspw. ohne die Demonstration zur Öffnung des Decks nicht erkennbar. Auch bei den anderen Objekten wurde mit Details in der Ausführung nicht gespart. Der Leuchtturm hatte einen funktionstüchtigen umlaufenden Scheinwerfer und ist auch outdoor-tauglich. Als eine große Herausforderung am Flugzeug wurden die Berechnung der Abwicklung der komplett vernieteten Außenhaut geschildert. Die Höhenruder und der Propeller waren beweglich. Der Schweißtaucher wurde praxisnah mit Ersatzelektroden und einem Schlackehammer ausgestattet. Die Gittermasten aus dünnen Schweißdrähten auf der Bohrinsel stellten durch das häufige Durchbrennen an den Knotenpunkten ebenfalls eine besondere Herausforderung dar. Neben den extra hergestellten Klöpperböden an den Tankbehältern wurde auch der Wellengang durch ein geformtes Blech dargestellt.
Alle Objekte zeigten eine hoch qualitative Ausführung. Auf Basis der extra für diesen freien Wettbewerb gemeinsam erarbeiteten Bewertungsrichtlinie wurden die Plätze 1-3 vergeben. Der Taucher von Christian Ritter konnte die höchste Punktzahl erreichen und wurde als diesjähriger Sieger gekürt. Auf Platz 2 folgte Louis Piskulla mit seinem Wasserflugzeug. Den 3. Platz belegte die Bohrinsel von Kevin Skoluda. Die Arbeiten der drei Preisträger wurden mit einer durch die BV’s gestifteten Geldprämie belohnt. Aber auch die beiden anderen Teilnehmer Falk Ahlig (Leuchtturm) und Louis Kohl (U-Boot) gingen nicht mit leeren Händen nach Hause und erhielten einen Anerkennungsgutschein. Allen Teilnehmern wurde zusätzlich mit Präsenten aus den DVS Bezirksverbänden für ihren Einsatz und die Bereitschaft, an diesem Wettbewerb teilzunehmen, gedankt.
An dieser Stelle möchte ich im Namen der Organisatoren einen besonderen Dank an die Eltern und Firmen richten, die eine Teilnahme der jungen Leute ermöglichten und sie mit Material, Technik und auch letztendlich mit der Möglichkeit des Transportes zum Wettbewerb unterstützen. Vielen Dank auch an das Team der Firma Heller für die reibungslose Versorgung und dem BTZ, das die räumlichen Möglichkeiten zur Verfügung stellte, um die Veranstaltung in einem entsprechenden Rahmen zu präsentieren. Wir hoffen, dass wir auch zukünftig ausreichend motivierte junge Fachleute für diese Veranstaltung finden werden.
Martin Hofmann
Obmann des Wettbewerbs, im Namen der Vertreter der drei BV