10 Jahre Exkursion zum Seminar Schadensanalyse bei MHW

10 Jahre Exkursion zum Seminar Schadensanalyse bei MHW in Schwarza am 29.07.2025

Seit 10 Jahren nutzen die Studenten aus dem Fachbereich Maschinenbau und der Werkstofftechnik der Friedrich Alexander UNI Erlangen Nürnberg die Einladung ihres Hochschullehrers Prof. Dr. Weidinger von der Fa. Brose Coburg zu einer Fachexkursion nach Schwarza zum MHW- Ingenieur und Sachverständigenbüro. In einer Nachmittagsveranstaltung haben sie Gelegenheit, ihre Kenntnisse auf dem Gebiet der Schadensanalyse anhand praktischer Beispiele zu vertiefen. Dieses Jahr erforderte die internationale Zusammensetzung der   20 Teilnehmer erstmalig eine englischsprachige Durchführung der Veranstaltung.  Durch die Unterstützung von Prof. Dr. Weidinger, insbesondere bei der Erläuterung komplexer Probleme und bei der Diskussion mit den Studenten, wurde aber auch diese Herausforderung gemeistert. Dabei gab es Gelegenheit durch ergänzende Erläuterungen den Bezug zum Vorlesungsstoff der letzten Semester herzustellen. Die gemeinsame Anreise wurde erstmalig durch die Unterstützung der Hochschule mit einem Bus ermöglicht.    

Technikwissen aufgefrischt – Kavitation und Erosion in Leitungssystemen

Wodurch entstehen Kavitation und Erosion 

Wodurch entstehen Kavitation und Erosion 

Bei beiden Prozessen handelt es sich um eine Korrosion in Form anodische Prozesse der Metallauflösung. Die Prozesse finden in Zusammenhang mit zu hohen Strömungsgeschwindigkeiten statt. Der Unterschied zwischen beiden Varianten ist Ihre ihrer Wirkungsweise.

Die Hauptschädigung bei der Kavitation entsteht durch eine mechanische Überbeanspruchung der Schutzschicht an der Oberfläche infolge einer Implosion von Gasblasen bei sehr hoher Geschwindigkeit. Die Herkunft des Begriffes „Kavitation“ aus dem lateinischen „cavitare“ (d.h. aushöhlen) beschreibt sehr treffend das Erscheinungsbild dieser Korrosionsart mir der Bildung von vielen einzelnen muldenförmigen Vertiefungen. Bei der Erosion führt eine zu hoher Strömungsgeschwindigkeit bevorzugt im Bereich mit einem beschränkten Durchfluss oder einer Änderung der Strömungsrichtung zu einem permanenten Materialabtrag durch Turbulenzen. Dieser Effekt wird durch abrasiv oder korrosiv wirkende Inhaltsstoffe im Medium bzw. durch Gasblasen verstärkt.  

In der Praxis tritt der Schädigungsmechanismus bevorzugt an Querschnittsänderungen und Abzweigungen in den Leitungssystemen auf, und bleibt i.d.R. bis zum Wandungsdurchbruch unerkannt. Um teure Folgeschäden durch einen Wasseraustritt zu vermeiden, sind bei der Installation einige Regeln zu beachten. Die Strömungsgeschwindigkeit (auch in den Zirkulationsleitungen) ist zur Vermeidung von Turbulenzen und an kritischen Stellen nach DIN 1988 T3 auf 0,5 m/s zu begrenzen. 

Beim Trennen von Rohrabschnitten sind fertigungsbedingt Gratbildungen als Ursache für die Bildung von Wirbeln zu entfernen.

Beispiel 1

Im Bereich des Überganges einer Querschnittsminderung kommt es üblicherweise zu einer Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit. Im vorliegenden Fall ist außerdem eine Änderung der Strömungsrichtung vorhanden. Durch die Überschreitung der kritischen Strömungsgeschwindigkeit kommt es durch Turbulenzen zur Erosionskorrosion. Der permanente Materialabtrag der Schutzschicht führt schließlich zum Wandungsdurchbruch. Der nicht entfernte Grat begünstigt in diesem Fall den Schadensverlauf.

Bild 1: Winkel mit Wandungsdurchbruch an einem Grat

Bild 2: Wandungsdurchbruch hinter dem Grat (in Strömungsrichtung) und gestörter Schutzschicht

Bild 3: Wandungsdurchbruch 

 Bild 4: Lötstelle mit Grat,  Erosion des Grundwerkstoffes am Bogen    
   
  
  

Beispiel 2

Bild 2: Schadensbild am T-Stück

Beispiel 3

Bild 4: Wandungsdurchbruch

Bild 6: Wandungsdurchbruch durch Materialabtrag und Störung der Schutzschicht

Schmieden in Thüringen und der DVS /Damals war es – vor 20 Jahren

Schmieden in Thüringen und der DVS

Auch in Thüringen finden jedes Jahr Schmiedefeste statt.  Es gibt dabei mindestens 3 Veranstaltungen, die auch regelmäßig, in der inzwischen leider eingestellten internationalen Fachzeitschrift für Metallgestalter der „Hephaistos“, mit ausführlichen Beiträgen erwähnt wurden.

In Gotha gibt es „Gotha glüht“, in Steinbach-Hallenberg das „Internationale Schmiedetreffen“ und in Ohrdruf „Internationale Metallgestalter Symposium“.  Die Veranstaltung in Ohrdruf findet traditionell auf dem Ausstellungsgelände des Tobiashammers statt. Hier geben sich regelmäßig internationale Größen der Metallgestaltung die Ehre. Die besonderen Möglichkeiten dieser Einrichtung – nicht zuletzt durch den großen historischen Hammer- inspirieren den Themenwettbewerb. Um das Interesse für Technik frühzeitig zu wecken und zu fördern, werden auch Schulklassen mit einem eigenen Projekt an der Veranstaltung beteiligt. Als Besonderheit verbleiben die geschaffenen Kunstwerke als Bereicherung in der Region.

Schon frühzeitig wurde dieser Wettbewerb durch den BV Erfurt und den Landesverband (zeitweise auch durch die HG) unterstützt. Als Vertreter des DVS waren damals u.a. Karl Langhans und Prof. Köhler aktiv und haben die Verbindungen aufgebaut. Auch einige Vertreter des DVS wurden neben   Prominenten aus Politik und Wirtschaft für ihre Leistungen nach einem kurzen praktischen Einsatz   mit einer Urkunde als „Ehrenschmied“ geehrt.   Besondere Verdienste haben der inzwischen 85 jährige Manfred Wendler und seine Frau Dr. Eva-Maria Bredding, denen es gelungen ist, dass es für die Zeit der Veranstaltung eine beschränkte Öffnung des seit vielen Jahren in Rekonstruktion befindlichen Industriedenkmals gibt.

Auch nach der  Auflösung des LV Thüringen und den personellen Wechseln werden der Vorstand des BV Erfurt und M. Hofmann als Vertreter des DVS zur Veranstaltungen eingeladen und können durch ihre Teilnahme die Kontakte aufrecht erhalten, und das Symposium auch in den aktuell schwierigen Zeiten durch den BV Erfurt als Sponsor zu unterstützen.                                              M.Hofmann

Gotha
Steinbach Hallenberg
Ohrdruf
I

Quelle: Thüringer DVS Forum 8. April 2005, von Karl Langhans  

Link: https://tobiashammer.de/modules/info/index.php?content=4

Rückblick 4. Auflage „Wissenschaft trifft Technik“ am 05.06.2025

Thüringer Forum Schweißen Fügen Trennen

4. Auflage der Veranstaltungsreihe „Wissenschaft trifft Praxis“ an der TU Ilmenau 05.06.2025

Dass es inzwischen eine 4. Auflage der Veranstaltungsreihe gibt, ist im Wesentlichen auch der guten Zusammenarbeit mit den Bezirksverbänden in Thüringen und den Verantwortlichen am Fachgebiet Fertigungstechnik sowie mit dem ProKI-Zentrum „Fügen“ an der TU Ilmenau, Prof. Bergmann, Dr. Hildebrand und J.Reimann zu verdanken.  Es ist auch diesmal wieder gelungen, ausgezeichnete Referenten mit spannenden Vortragsthemen für diese Veranstaltung zu gewinnen.

 Prof. Dr.-Ing.habil. Thorsten Halle von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg eröffnete die Veranstaltung mit einem Beitrag zu den Ergebnissen eines Forschungsprojektes zu einer möglichen preiswerten Alternativen Hartstoffvariante zu den bisher überwiegend eingesetzten Hartmetallen. Durch die Simulation verschiedener Legierungsvarianten gelang es, eine hartphasenverstärkten Eisen-Basis-Legierung mit einer Härte von über 1300 HV30 und einem Hartphasenanteil von über 50 % herzustellen. Die preiswerte Lösung findet schon jetzt großes Interesse bei den Anwendern und soll auch in Kürze in der Praxis eingesetzt werden.   

Über interessante Effekte bei der schweißtechnischen Verbindung mittels Lichtbogen von zunächst gleichartigen Materialen berichtete D. Krug vom ifw Jena im zweiten Beitrag. Dass es bei Verbindung von konventionell und additiv hergestellten Bauteilen aus der gleichen Legierung zu der im Beitrag sehr gut visualisierten Beeinflussung in der Schmelze kommt, war überraschend und ist eine wichtige Erkenntnis für zukünftige Projekte, in denen immer häufiger auch additiv gefertigte Elemente eingesetzt werden. Eine Kurzfassung des Beitrages finden sie in dieser Ausgabe.           

Im 3. Beitrag konnte Burkhard Senk vom Schachtbau Nordhausen aus seinem reichen über 30 jährigen Erfahrungsschatz seines Berufslebens über den Stand zum aktuellen Brückenbau berichten. Neben der allgemein bekannten Rissproblematik, berichtete er über die spezifischen Probleme einzelner Großprojekte und zeigte Lösungsvarianten, die durch die Ertüchtigung einer aus heutiger Sicht abschätzbaren Belastungssituation besser berücksichtigt und damit auch die Lebensdauer der Brückenbauwerke deutlich verlängern werden.

Dr. Hildebrand erläuterte im letzten Beitrag erste Ansätze für eine serienmäßige Fertigung von Knotenstrukturen in additiver Ausführung und bisher ungenutzten Möglichkeiten für den Einsatz von Metall-Schutzgas-Prozessen zur additiven Fertigung im Bauwesen von Aluminiumbauteilen. Zielstellung in diesem Projekt ist auch eine Optimierung der Verbindungen durch eine jeweils zugeschnittene Anpassung der Ausführung, um so in Kombination mit dem Robotereinsatz die qualitative Ausführung maßgeblich zu erhöhen und die mechanischen Eigenschaften bei gleichzeitiger Materialeinsparung zu verbessern.

Das Ergebnis wird simuliert und bei der praktischen Ausführung durch spezielle Messverfahren überprüft. Ein ausführlicher Bericht hierzu folgt in der nächsten Ausgabe.  An den Prüfständen gab es wie immer Informationen zu den aktuellen Projekten bevor sich die Teilnehmer am Grill weiter austauschen konnten.

•         Additive Fertigung mittels DED-Arc

•         Effekte beim Laserstrahlschweißen bei hohen Geschwindigkeiten

•         Rührreibschweißen und der Einsatz in der E-Mobilität

•         KI beim Schweißen

Zum Schluss nochmals herzlichen Dank an alle Referenten, die mit Ihren interessanten Beiträgen die Veranstaltung erst möglich gemacht haben , für die praktische und zuverlässige Unterstützung durch Herrn Reimann und seine Mannschaft am Grill und bei  Prof. Bergmann und Dr. Hildebrand für die Raumplanung. 

M.Hofmann

Obmann

Begrüßung durch M. Hofmann (Obmann) und Dr.-Ing. J. Hildebrand (ProKI „Fügen“ an der TUI)

Referenten: Prof. Dr.-Ing. habil.Th. Halle,  Daniel Krug, Burkhard Senk, Dr. Ing. Hildebrand

Besichtigung der Prüfstände

Dr. Hildebrand beweist zum Abschluss überzeugend die Funktionsfähigkeit an einem additiv gefertigten Horn

Die Verpflegung nach der Veranstaltung wurde wie immer sowohl wettertechnisch wie auch mengenmäßig hervorragend abgesichert         

Rückblick Regionalsitzung DVS Thüringen

Regionalsitzung zum Jahresauftakt der 3 Thüringer BV

Zum Auftakt des neuen Jahres trafen sich M. Hofmann mit den Vorsitzenden und Geschäftsführern der 3 Thüringer Bezirksverbände am 28.01.-29.01.2025 in Apfelstädt zu einem Erfahrungsaustausch.

Als Gäste nahmen der PZA Andreas Lüderitz und Andreas Jörk, Redakteur Forum Thüringen, teil. In der Folge früherer Neujahrstreffen im LV Thüringen sollte dieses Regionaltreffen sowohl dem fachlichen und persönlichen Austausch zu allgemeinen Problemen in der Verbandsarbeit wie auch der Verbesserung von Koordination und Planung gemeinsamer regionaler Veranstaltungskonzepte im Land Thüringen für das Jahr 2025 dienen.

Auf dem Plan standen neben einem Rückblick auf das vergangene Jahr auch Vorschläge zur Verbesserung der Jugendarbeit und die Entscheidung zur Weiterführung der Veranstaltungskonzepte „Gestalterischer Wettbewerb“ und „Wissenschaft trifft Praxis“.

In der Diskussion zeigte sich vor allem das Problem, dass nicht alle BV für Exkursionen und Fachveranstaltungen ausreichend Teilnehmer finden. Während die Veranstaltungsreihe „Forum“ und auch die Exkursionen im BV Ostthüringen nach wie vor gut laufen, sind in Südthüringen mehr Praxisseminare geplant. In BV Erfurt wird der neue Vorstand das Kursstättenleitertreffen wieder aktivieren und einen Schweißerstammtisch durchführen.    

Nach der 3. Auflage der Veranstaltungsreihe „Wissenschaft trifft Praxis“ 2024 wurde diese Tagung in enger Zusammenarbeit zwischen den 3 Thüringer DVS-Bezirksverbänden mit dem Fachgebiet Fertigungstechnik sowie mit dem Pro KI-Zentrum „Fügen“ an der TU Ilmenau durchgeführt. Die 4. Auflage wurde am 05.06.2025 erfolgreich durchgeführt. Nach dem „Fügetechnischen Gestaltungswettbewerb“ im BTZ Rohr 2024 in der zweiten Auflage wird dieser auf Grund des diesjährigen Bundeswettbewerbes „Jungend schweißt“ erst für das kommende Jahr wieder geplant. M. Hofmann wird insbesondere diese beiden Formate aus dem alten LV Thüringen in Zusammenarbeit mit den 3 BV, den Hochschulen und Instituten auch in Zukunft koordinieren und weiterentwickeln. 

Die nach wie vor verhaltene bzw. rückläufige Teilnahme an Präsenzveranstaltungen und eine gleichzeitige Überalterung in der Mitgliederstruktur, d. h. auch ein zunehmender Anteil beruflich nicht mehr aktiver Fachkollegen, erfordern für die Zukunft Überlegungen zur intensiveren Zusammenarbeit mit den gleichermaßen betroffenen technischen Verbänden im regionalen Raum. Ein höherer Anteil jüngerer Teilnehmer erhöht auch Chancen, Firmenreferenten für Vorträge zu gewinnen.

Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass es bei gemeinsamen Veranstaltungen mit AWT und DGZfP bei Themen mit großen Schnittmengen deutlich mehr Teilnehmer gibt. Der BV Erfurt schlägt auf Grund bereits bestehender Kontakte auch die Prüfung einer zukünftigen Zusammenarbeit mit dem VDE vor. Ebenfalls im Fokus stand die Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit. Die Aktualität und Erreichbarkeit der Mitglieder unter Nutzung aller modernen Kommunikationsmöglichkeiten stehen hier im Vordergrund.

Zum Abschluss gab es noch eine intensive Diskussion zur Regionalentwicklung. Die Umsetzung der eingebrachten Vorschläge wird sicher Anfang 2026 bei einem weiteren Treffen auf der Tagesordnung stehen.