Nachdem absehbar war, dass auch im ersten Halbjahr 2021 keine Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden können, hat auch der Härtereikreis Suhl seine Veranstaltungen virtuell angeboten. Die gute Resonanz der bisher 3 Härtereiabende zum Thema mobile Härteprüfung (Dr. Manfred Tietze , newsonic) , Eigenspannungsbestimmung und Bewertung (Dominic Dapprich Fa. Stresstech) und der Vortrag zur Wärmehandlung kleiner und kleinster Schüttgüter (Jürgen Böttner , materialsXpert) belegt, dass es die richtige Entscheidung war, um die Zeit zu überbrücken, bis Präzenzveranstaltungen wieder möglich sind. Bereits jetzt zeigt sich, dass ein solches Format neben seinen unbestrittenen Vorzügen, auch perspektivische eine wichtige Ergänzung des traditionellen Veranstaltungsangebotes darstellen wird. Neben den entfallenden Reisekosten wird auch der Planungsaufwand minimiert. Außerdem führt regionale Ungebundenheit und der Wegfall der Reisezeit zur Erhöhung der Teilnahmebereitschaft. Auch die Außenwirkung und die Gewinnung neuer Interessenten wird nachweislich verbessert.
„Fehler bei der
Vorbereitung und Durchführung von Wärmebehandlungen kleiner und kleinster
Schüttgüter“
Dipl.-Ing. Jürgen Böttner, materialsXpert und B.Eng. Maria
Wojtkowiak, EJOT GmbH & Co.
Die neue Webseite des HK-Kongresses unter www.hk-awt-2020.de online. Wir haben versucht mit wenig finanziellen Mitteln trotzdem eine attraktive und funktionelle Webseite aufzubauen, die auch Sponsoren mit Logo-Sponsoring oder Anzeigen im E-Paper des Programmheftes gute Möglichkeiten eröffnen, sich zu präsentieren. Es gibt sogar eine virtuelle Ausstellungsplattform, wo Firmen Stände buchen können. Dort können Firmeninfos, Broschüren, Videos und andere Neuigkeiten platziert werden. Während der Veranstaltungszeit des HK ist ein Chat-Tool aktiv. Ich glaube, dass wir durch die Seite gutes Geld verdienen werden und mache mich auf den Weg die Aussteller des HK zu bearbeiten. Ich mache auch gern individuelle Angebote für die Buchung von Sponsoring-Paketen. Die Seite www.hk-awt.de nehmen wir ab Montag vom Netz.
Nächsten Mittwoch geht
ein Newsletter zur Bewerbung des HKs und der neuen Seite raus.
Sie könnten mich dabei
unterstützen und gerade die Firmen auf das Sponsoring-Angebot hinweisen, die
nicht die Möglichkeit haben zu spenden oder dem Spendenaufruf nicht folgen
mochten. Ein Bestellformular findet sich auf der Webseite https://www.hk-awt-2020.de/sponsoring/.
Bereits im Vorfeld des 20. Werkstofftechnischen
Seminars zeigte sich im Vergleich zum Vorjahr ein wieder gestiegenes Interesse
an dieser Veranstaltungsreihe des Härtereikreises Suhl. Zur
Jubiläumsveranstaltung hatten die 61 Teilnehmer den Tagungsraum in der historischen
Kirche des Bildungszentrums der Handwerkskammer in Rohr gut gefüllt. Die
Autokennzeichen auf den Parkplätzen zeigten die überregionale Ausstrahlung und
das Interesse an der Veranstaltung, bei der es sich auch der Leiter des BTZ,
Herr Ladwig, als Hausherr nicht nehmen ließ, ein Grußwort an die Teilnehmer zu
richten. Er verwies insbesondere auch auf das vielfältige Angebot dieser Einrichtung
und die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit der Bildungseinrichtung als
Dienstleister.
In seinem Rückblick wies Martin Hofmann als Leiter
des Härtereikreises auch auf die schwindenden Teilnehmerzahlen bei den
Abendveranstaltungen hin. Die Ursachen sind vielfältig, hängen aber bei einigen
Firmen nicht zuletzt auch mit den restriktiven Regelungen der kartellrechtlichen Vorschriften und dem
Datenschutzgesetz zusammen.
Dieses Problem betrifft damit aber nicht nur die
Arbeit im Härtereikreis, sondern auch andere technische Verbände. Um dem
erfolgreich entgegenwirken zu können, ist es umso wichtiger, auch die Wünsche
der verbliebenen Stammgäste stärker in die Planung der Veranstaltungsreihe für
das kommende Jahr einzubeziehen.
Den Eröffnungsvortrag in diesem Jahr hielt mit Dr.-
Ing. Liedtke ein Referent, der nun schon sehr häufig seit der Gründung des Härtereikreises
sowohl mehrere Härtereiabende wie auch Seminare mit seinem umfangreichen
Fachwissen aus einer langjährigen Berufspraxis bereicherte. In seinem Vortrag
zum Thema „Korrekte Zeichnungsangaben in der Wärmebehandlung“ konnte er eine Vielzahl
von immer wiederkehrenden Fragestellungen beantworten.
Im zweiten Vortrag von Michael Winter von der
United Process Control, der von Christian Schäfer souverän vorgetragen wurde,
ging es um das Einsatzhärten von porösen Bauteilen wie beispielsweise
Sinterwerkstoffen oder auch neuartiger Bauteile aus additiven
Herstellungsprozessen und die für viele sicher unbekannten Besonderheiten bei
deren Wärmebehandlung.
Die sich anschließende Kaffeepause konnte, wie
immer, gleichzeitig zu Gesprächen an den Tischen der Fachpräsentationen genutzt
werden. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die im Anhang aufgeführten
Firmen für die Unterstützung dieser Veranstaltung, die diese mit der
Ausstellung bereichern.
Im ersten Beitrag nach der Pause stellte Ben
Kahle von der ALD Wärmebehandlungskonzepte für die Werkstoffe aus der Luftfahrt
vor. Er zeigte die Besonderheiten bei der speziellen Anforderung an diese
Bauteilgruppen aus hochlegierten Werkstoffen, die zu traditionellen
Wärmebehandlungsvorgaben teilweise deutliche Unterschiede aufweisen.
Nachdem sie ihren Besuch im vergangen Jahr
leider absagen musste, hat Frau Prof. Dr. Clausen (Leibniz Institut IWT Bremen)
diesmal die lange Anreise von Bremen auf sich genommen, um die allgemein makroskopisch
bekannten Vorgänge bei der Wärmebehandlung auch am Beispiel der mikroskopisch
ablaufenden Prozesse anhand der zugehörigen Gefügeausbildungen verständlich zu erläutern.
Im letzten Beitrag des Tagungsprogrammes
beschäftigte sich Dr. Dieter Müller (WOW) mit den komplexen Vorgängen der Maß-
und Formänderungen bei der Wärmebehandlung. Anhand vieler praktischer Beispiele
war es nachvollziehbar, dass es für dieses Problem immer noch keinen pauschalen
Lösungsansatz gibt und auch in Zukunft trotz der vielen Möglichkeiten der
Simulationsmethoden vermutlich auch nicht geben wird.
Zum Abschluss hatte Prof. Lothar Spieß von der TU Ilmenau noch eine Überraschung
parat. Er überreichte an Martin Hofmann als Leiter des Härtereikreises anlässlich
des 20. Seminars die druckfrische dritte Auflage des Buches „Moderne
Röntgenbeugung“, an der Prof. Spieß maßgeblich als Autor beteiligt war.
Nach dem erfolgreichen Vortragsnachmittag ohne
die befürchtete sonst übliche Hitzeschlacht um diese Jahreszeit konnten sich
die Teilnehmer beim gemeinsamen Thüringer Abend und dem gut gefüllten Buffett
vor der Heimreise nochmals in entspannter Atmosphäre austauschen.
Abschließend auch der Dank an unseren „Stammcaterer“, Matthias Heller, für die gute Betreuung an den Härtereiabenden des vergangenen Veranstaltungsjahres und dem Seminar sowie an die Verantwortlichen im BTZ, die diese Veranstaltungsreihe durch ihre Unterstützung seit vielen Jahren ermöglichen.
Das 19. Werkstofftechnisches Seminar fand traditionell bei hochsommerlicher Hitze in der Klosterkirche Rohr statt. Die ersten beiden Vorträge von der Fa. Linde und der Fa. Process-Electronic Heiningen beschäftigten sich mit den Gasatmosphären für die Wärmebehandlung. In beiden Vorträgen ging es sowohl gastechnisch wie auch anlagentechnisch um die Einsparungspotentiale beim Einsatz von Gasen und die Reduzierung von Ausfallzeiten.Bei der anschließenden Firmenpräsentation hielten 6 Fachfirmen in der Cafeteria des BTZ ihre Produkte für das interessierte Publikum bereit.
Im ersten Vortrag nach der Pause konnte Dr. Boßlet von der Durferrit mit einem Übersichtsvortrag zum Update für die seit über 100 Jahren bewährten Salzschmelzen eindrucksvoll die deutliche qualitative Verbesserung der neuen Tenifervarianten hinsichtlich der Ausbildung und Güte der Verbindungsschicht demonstrieren.Anschließend zeigte Prof. Wendl in seinem Vortrag über den Abrasionsverschleiß, dass die Lösung von Verschleißproblemen nicht automatisch über die Erhöhung der Härte realisiert werden kann. Insbesondere beim Einsatz von Kaltarbeitsstählen spielt die Gefügeausbildung -bspw. Karbidgröße und Verteilung- eine dominierende Rolle.
Das Tagungsprogramm wurde mit dem Abschlussvortrag von Dr. Frerichs vom Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien Bremen (früher IWT Bremen) abgerundet. Er zeigte die aktuellen Möglichkeiten und Grenzen für die Gasabschreckung im Vergleich zur Ölabschreckung und den damit verbundenen Einflüssen auf die Maßhaltigkeit der Bauteile. Im Ausblick erläuterte er die Untersuchungsergebnisse an Beispielen von Komponenten für die Getriebefertigung unter Berücksichtigung des aktuellen technischen Standes der Anlagentechnik für die Wärmebehandlung.
Zum Abschluss auch – wie jedes Jahr – nochmals der ausdrückliche Dank für die finanzielle und die organische Unterstützung der Veranstaltung durch die Sponsoren, die AWT und das Team im BTZ.
Rückblick mit Bildern: http://gofile.me/6vEPm/QQmdzUR91
Jahresabschluss-Bericht zum Veranstaltungsjahr 2016_2017 vom Härtereikreis Suhl und den Rückblick zum „18. Werkstofftechnischen Seminar“ im BTZ Rohr.
Rückblick 18. Werkstofftechnisches Seminar
Das 18. Werkstofftechnische Seminar stand dieses Jahr unter dem Motto „65 Jahre Technische Gemeinschaftsarbeit auf dem Gebiet der Wärmebehandlung in Mittel-deutschland“. Nach dem kurzen Rückblick zum abgelaufenen Jahr und einem Grußwort des neuen Vorsitzenden der AWT, Herr Dr. Winfried Gräfen, gab es im Eröffnungsbeitrag einen Abriss zur historischen Entwicklung der Region Mitteldeutschland durch den langjährigen Leiter des Härtereikreises Chemnitz, Herr Ulrich Thieme.
Den sich anschließenden fachlichen Teil eröffnete Frau Dr. Anja Buchwalder von der TU Bergakademie Freiberg mit einer vergleichenden Darstellung des Nitrierverhaltens von Gusseisenwerkstoffen sowie der Schichtausbildung bei Anwendung verschiedener Vorbehandlungsverfahren. Die Versuchsauswertung zeigte insbesondere im Verschleißverhalten interessante Erkenntnisse mit viel Potential für eine weitere Prozessoptimierung.
Die Kaffeepause bei hochsommerlichen Temperaturen wurde sowohl für weitere Fachgespräche wie auch für die Besichtigung der Firmenpräsentationen rege genutzt.
Anschließend erläuterte Frau Dr. Ingrid Jung (Böhler- Uddeholm GmbH) den Tagungsteilnehmern die Besonderheiten bei der Wärmebehandlung pulvermetallurgischer Stähle im Vergleich zu konventionellen Stahlsorten. Außerdem wurden die Möglichkeiten einer optimalen Reduzierung des Restaustenitgehaltes bei geringer Rißgefährdung vorgestellt.
Herr Böttner und Frau Wojtkowiak (Fa. EJOT) präsentierten in ihrem geteilten Vortrag zunächst die Grundlagen der Spannungsrisskorrosion an Stählen sowie die Einflüsse auf diese Korrosionsform. Im zweiten Teil wurden die Zusammenhänge zwischen Eigenspannungen im Werkstoff und den elektrochemischen Vorgängen bei der Rissbildung und dem Schadensverlauf ausführlicher dargestellt.
Herr Prof. Keßler (Universität Rostock) zeigte eindrucksvoll die Weiterentwicklung der bereits vor einigen Jahren im Härtereikreis vorgestellten Simulationen zur Wärmebehandlung von Aluminium und Aluminiumlegierungen. In Zusammenarbeit mit anderen Instituten wurde eine kalorimetrische Messmethode entwickelt, mit der Daten für die Erstellung von Zustandsdiagrammen gewonnen wurden. Die praktische Anwendung der Ergebnisse wurde im Vortrag anhand praktischer Bespiele aus den Gebieten Ausscheidungshärten, Homogenisierungsglühen und Fügetechnik (Clinchen) erläutert.
Auch in diesem Jahr möchte ich mich bei allen Sponsoren, dem Catering Team von Herrn Heller und dem BTZ Rohr für die freundliche Unterstützung im vergangen Veranstaltungsjahr bedanken.
Beiträge mit Bildern:
https://1drv.ms/b/s!AqJdah4cJ4r4ej_GopNtk6F9aK4
https://1drv.ms/b/s!AqJdah4cJ4r4fO-KhQVugUkTmZI
Den vollständigen Beitrag von Herr Ulrich Thieme zum Themen Vortrag Ulrich Thieme :
„65 Jahre Gemeinschaftsarbeit auf dem Gebiet der Wärmebehandlung in Mitteldeutschland“